Seminare
Spielplatzsicherheit
und -kontrolle

Zertifizierte
Sicherheit
für Spielplätze

HIC – Prüfung

Die HIC-Prüfung, genauer Head Injury Criterion Prüfung, ist ein Messverfahren zur Einschätzung des potenziellen Schweregrads von Kopfverletzungen. Neben Stoßstangeneigenschaften bei Kraftfahrzeugen und Auffangpotenzialen von Flugzeugsitzen spielt er vor allem bei der Dämpfungsfähigkeit von Bodensystemen eine entscheidende Rolle.

Seit 1998 sind durch die DIN EN 1176 stoßdämpfende Bodensysteme ab einer Fallhöhe von mehr als 600 mm verpflichtend. Alle Bodensysteme, die auf öffentlich zugänglichen Spielplätzen verbaut sind, müssen die DIN erfüllen. Dazu gehören auch Spielplätze von Kindertagesstätten (Kitas) und Schulen. Die Kriterien der DIN schreiben unter anderem eine jährliche Hauptuntersuchung vor, durch die der allgemein betriebssichere Zustand der Geräte und Bodensysteme nachzuweisen ist. In diesem Rahmen spielt die HIC-Prüfung eine entscheidende Rolle, die mit der international anerkannten HIC-Norm die Schwere von Kopfverletzungen bei Stürzen beurteilt.

Wer ist verantwortlich für die Erfüllung der Fallschutzsicherheit?

Die Verantwortung für die Gewährleistung des Fallschutzes liegt in erster Linie beim Betreiber, der für die regelmäßige Wartung Sorge zu tragen hat. Sofern es sich allerdings um den Einbau von Bodensystemen handelt, ist der Montageleiter für die Fallschutzsicherung verantwortlich.

Warum muss ich die Prüfung machen?

Spielplätze verstehen sich im Allgemeinen als Raum zum Probieren, Entdecken und Austoben. Kinder sollen dort Erfahrungen mit der Natur und ihren Gesetzen machen und dabei möglichst ungehindert Grenzen austesten können. Voraussetzung für diese Selbstständigkeit ist allerdings ein sicherer Schutzraum, der speziell darauf ausgerichtet ist, mögliche Risiken bei Unfällen und Stürzen zu minimieren. In dieser Hinsicht nimmt die HIC-Prüfung eine wichtige Rolle ein, indem sie die Fähigkeit des Kraftabbaus von Bodensystemen misst, d.h. bestimmt, wie gut der Boden die Fallenergie eines Kindes aufnehmen kann und damit die Sturzfolgen abschwächt. Selbst die besten Materialien sind Verwitterung und natürlichem Verschleiß ausgesetzt, die die Dämpfeigenschaften der Materialien erheblich verschlechtern können. Deshalb ist es wichtig, den Fallschutz der verbauten Systeme regelmäßig zu überprüfen.

Wie funktioniert die HIC Prüfung?

Bei der experimentellen HIC Prüfung wird eine Serie von neun Fallversuchen durchgeführt, die den Sturz eines Kindes simulieren, das zuerst mit dem Kopf auf den Boden aufschlägt. Gemessen wird die Aufschlagbeschleunigung auf einen Prüfkopf, deren normierter Integralwert Auskunft über den potenziellen Schweregrad einer Kopfverletzung geben kann. Man hat herausgefunden, dass es in erster Linie nicht auf die Maximalbelastung ankommt, sondern auf den Impuls eines Aufschlags, der den Zeitfaktor einer Krafteinwirkung mitberücksichtigt. Ziel der HIC Prüfung ist es, die kritische Fallhöhe eines Bodensystems herauszufinden. Diese versteht sich als die Höhe, bei der die Wahrscheinlichkeit einer ernsten Verletzung (z.B. Gehirnerschütterung mit Bewusstlosigkeit) kleiner ist als 50%. Ihr wird der Grenzwert von 1000 HIC zugeordnet, der bei keiner Messung überschritten werden darf. Die kritische Fallhöhe legt also die maximal zulässige Höhe eines Spielplatzgerätes auf einem bestimmten Bodenbelag fest. Je kleiner die Messwerte bei einer bestimmten Fallhöhe sind, desto besser sind die Fallschutzeigenschaften. Bei 800 HIC liegt die Wahrscheinlichkeit für ernste Verletzungen beispielsweise nur noch bei 20%. Insofern legt die HIC Prüfung nicht nur die kritische Fallhöhe eines Gerätes fest, sondern gibt auch Auskunft über den Fallschutz des ganzen Gerätesystems, indem die Messergebnisse indizieren, welche Risiken bei welcher Fallhöhe zu erwarten sind.